SmartU-Smart Meter Assistant using Real Time Use information
Ausgangssituation
Durch die gesetzlich vorgeschriebene Installation von Smart Metern in Europa ergeben sich neue Möglichkeiten der automatisierten Datenerfassung und ‑analyse sowie darauf basierender Anwendungen, die jedoch mit der aktuell vorhandenen zeitlichen Auflösung sowie Verzögerung in der Bereitstellung der Daten nicht umgesetzt werden können. Alternativ liefern nicht kalibrierte (und teure) Smart Home Systeme oft unterschiedliche Verbrauchsdaten, die zu Abweichungen von den abgerechneten Werten und damit zur Verwirrung der Kunden führen. Dieser Zustand stellt ein großes Hemmnis für die Umsetzung von Echtzeit-Services im Energiebereich dar, wobei die Smart Meter Infrastruktur grundsätzlich kalibrierte Echtzeitdaten bereitstellen könnte. So arbeiten die Netzbetreiber derzeit an einer standardisierten Hardware‑Lösung, die Smart-Meter-Daten in ein einheitliches Format konvertiert und über eine definierte Schnittstelle bereitstellt.
Projektinhalt
Der Projektinhalt setzt sich vor allem aus der Entwicklung und Demonstration von Anwendungsfällen für echtzeitnahe Dienste zusammen in den Kategorien
- Bewusstseinsbildung
- Markt
- Planung & Steuerung
- Netzservices
- Diagnostik
- Altenpflege
unter Verwendung der vom Smart Meter bereitgestellten Daten zum Nutzen aller relevanten Stakeholder, Endkunden, Energieversorger und Verteilnetzbeteiber.
Projektverlauf
Basierend auf dieser Hardware sollen konkrete Anwendungsfälle, die eine hohe Datenauflösung und zeitnahe Verfügbarkeit erfordern, in einem partizipativen Prozess entwickelt bzw. detailliert, implementiert und demonstriert werden. Das Spektrum der dabei angedachten Anwendungen beginnt dabei bei der Visualisierung der Daten, der damit verbundenen Schaffung von Bewusstsein und geht über die Einbindung in energierelevante Prozesse (sowohl direkt als auch durch die Nutzung von Demand Response Effekten) bis hin zu Sicherheits- und Komfortfunktionen. Der im Projekt verankerte nutzerInnenzentrierte Ansatz setzt dadurch ein hohes Potenzial für eine langfristige und nachhaltige Partizipation der Stakeholder in der Energiewende frei, indem nicht nur umwelt- oder technologiebewusste NutzerInnen, sondern auch die breite Masse erreicht werden. Zum ersten Mal werden eine Vielzahl von miteinander interagierenden Anwendungsfällen parallel und ganzheitlich in realen Situationen demonstriert und ihre technischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen analysiert.
Im Projekt SmartU sollen zumindest 15 konkrete Echtzeitanwendungen entwickelt und analysiert werden, von denen mindestens 6 demonstriert werden sollen. Eine standardisierte Benutzeroberfläche, 225 zu integrierende EndnutzerInnen (Haushalte) und 3 Rollout-Pläne für die breite Implementierung der Lösung stellen die weiteren Projektziele dar.
Meilensteine
- Projekt gestartet
- Testhardware beschafft
- Analyse der Hardware-Funktionen
- Anwendungsfälle definiert
- Algorithmen für Anwendungsfälle entwickelt
- Prototypen getestet
- Pilotinstallation durchgeführt
- Datenerfassung abgeschlossen
- Ende der Testphase
- Projekt abgeschlossen
"Smart Meter liefern mit ihren Daten wertvolle Informationen für EndkundInnen, Netzbetreiber und Energieversorger. Mit unserem Projekt wollen wir demonstrieren, wie diese Informationen vom Smart Meter abgeholt und in unterschiedlichen, gemeinsam mit den Akteuren entwickelten Anwendungsfällen effizient genutzt werden können."
- ZITAT Patricia Jasek -
Steckbrief
Projektnummer
880776
Koordinator
Forschung Burgenland
Partner
Forschung Burgenland – https://www.forschung-burgenland.at/
Wien Energie GmbH – https://www.wienenergie.at/
Energie Burgenland AG – https://www.energieburgenland.at
EVN AG/EVN KG – https://www.evn.at
Beenic GmbH
Schlagwörter
Smart Meter Daten, Echtzeit-Services, Echtzeitdaten, Bewusstseinsbildung
Projektleitung
Patricia Jasek, patricia.jasek@forschung-burgenland.at
Dauer
01/09/2021 - 31/08/2024
Budget
978,862€